von Humberto dos Santos
Zugegeben, es war ein harter Tag gestern. Dennoch darf man das viele Positive darin nicht übersehen. Aber erstmal von vorne: Zunächst gehört der große Dank Bernd und Tatjana, die für die Ausfälle von Kiki und Tobi eingesprungen sind. Insbesondere Tatjana, die erst am Samstagabend alles klar gemacht hat und dazu schon um 4:45 Uhr aus dem Bett musste – Chapeau.
Für alle Newbys hieß es: Ab ins kalte Wasser der zweiten Liga
Eigentlich sollte man so ein junges Team erstmal ein/zwei Jahre eine Liga weiter unten Erfahrung aufbauen lassen, bevor man es in die zweite Liga ins kalte Wasser wirft. Die Ergebnisse mögen sich bitter anhören. Für diese Mannschaft waren sie dennoch ein guter Erfolg. Wir hatten immerhin drei Spieler, die noch nie ein Spiel bestritten hatten. Einer ohne Ligaerfahrung und drei mit wenig Ligaerfahrung dabei….und so ganz jung waren die anderen auch nicht mehr, Ausnahme Jungbrunnen Bernd natürlich. Zudem neues System, jetzt mit Deckel / Dackel. Die Ausfälle bedingten, dass wir neu zusammen stellen mussten und so Spieler Positionen einnehmen mussten, die sie so zuvor noch nie geübt hatten.
Würzburg: Kurioses Protokoll
Letzte Einweisung und los ging es gegen Würzburg. Zunächst lief es gar nicht so schlecht, das war nicht der Übergegner. Und so blieb einem Schiedsrichter gar nichts anderes übrig als nachzuhelfen. Strafwurf, gleich zwei unserer Spieler hätte sich gleichzeitig am Tor festgehalten. Keiner konnte sich erklären, wer das gewesen sein könnte, ich selbst war oben und eine gefährliche Situation lag auch nicht wirklich vor. Der Schiri war aber unbeirrbar. Henning durfte ran, überhörte durch die schlechte Signalanlage den Los-Huper und so lagen wir 0:1 nach etwa der Hälfte der Spielzeit hinten. Wir drückten nun auch ein paar Mal und zeitweise sah es gar nicht so schlecht aus, aber einzig Tatjana konnte sich einmal unter dem gegnerischen Tormann festsetzen, ihn aber nicht hochdrücken. Bei einem gegnerischen Angriff war der Deckel / Dackel noch nicht in Position und so konnte ein Gegner Henning in bester „Tobi“-Manier mit dem langen Arm überwinden und hinten rein legen. 0:2 zur Pause. Das war nicht so schlecht, insbesondere bis zum 0:1 hatten wir wacker mitgehalten. Nach der Pause verloren wir zunehmend die Formation und fingen uns viele Konter ein. Zwei davon konnte ich nicht halten (weil ich nicht gleich deckelte) und gegen Ende gingen uns auch noch die Kräfte aus, so dass die Würzburger am Ende 7:0 gewannen. Kurios hierbei: Nach dem Spiel unterschrieb ich ein Spielprotokoll, indem wir 20:0 gewonnen hätten, weil Würzburg unlizenzierte Spieler einsetzte. Dem widersprach Würzburg, sie hätten nur die 9 Spieler mit Lizenz eingesetzt. Danach fand man bei diesen 9 einen, dessen Lizenz fehlerhaft war und es stand wieder 20:0 für uns. Auch hier widersprach Würzburg und es Ligaleiter Florian Schmitt wurde angerufen. Dieser prüfte die Daten und bestätigte, die auffällige Lizenz sei korrekt, nur der Eintrag war fehlerhaft. Naja,…
Wiesbaden: Konstanter Druck
Im nächsten Spiel hatten wir den stärksten Gegner der Liga, die Wiesbadener, vor Augen. Jetzt nahmen wir uns vor, die Erfahrungen aus dem ersten Spiel mitzunehmen und es vor allem in der Abwehrarbeit besser zu machen. Das gelang auch, wir standen wesentlich stabiler und lieferten uns auch so manche gute Schlacht. Wiesbaden war uns aber in allen Belangen überlegen. Insbesondere nach Balleroberungen schafften wir es nicht den Ball aus der eigenen Hälfte zu bringen und verharrten so in einem ständigen Abwehrkampf. In Folge fiel so manches Tor, auch weil wir dem konstanten Druck nicht standhalten konnten. 0:14 – das war deutlich.
Karlsruhe: Kuriose Regeln
Im letzten Spiel ging es gegen Karlsruhe, die vermeintlich zweitstärkste Mannschaft. Karlsruhe war auch deutlich weniger aggressiv gegen den Ball als Wiesbaden und so hatten wir die erste Chance im Spiel überhaupt. Janis gelang ein Durchbruch, startete jedoch ein klein bisschen zu zögerlich, so dass es der gegnerische Tormann dennoch ans Tor schaffte. Janis konnte noch unter ihm kommen und drücken. Er wurde aber bald durch die gegnerische Abwehr gestellt und hatte keinen von uns zum abspielen da, so dass diese Chance verpuffte. Karlsruhe übernahm danach das Ruder und es fiel wiederum Tor um Tor. Kurios nun eine weitere Schiedsrichterentscheidung. Bei einer Unterbrechung wurden wir wegen Verkeilen im Tor verwarnt. Einige Zeit später wurde bei einem gegnerischen Angriff abgehupt. Es gab nun für mich Zeitstrafe und Strafwurf. Begründung, ich hätte mich am Tor runter gezogen und wir wären zuvor verwarnt worden. Eine Doppelstrafe nach einer Verwarnung, ohne Teamwarnung und dazu noch wegen eines anderen Vergehens und dazu ohne echte Torchance des Gegners. Das hatte ich nun wirklich noch nie erlebt. Beim Weinheimer Schiri war aber nichts zu machen, er beharrte auf seiner Entscheidung. Das Spiel war bisher vollkommen fair und unauffällig und wir lagen schon deutlich zurück – unglaublich. Ich auf der Bank und Henning durfte wieder ran, war aber chancenlos. Jetzt ging ich zum Schiri und macht ihm klar, er müsse klären, ob zuerst der Strafwurf oder zuerst die Strafzeit gegeben wurde. Wäre zuerst die Strafzeit gegeben worden, dann dürfte ich wieder ins Wasser. Was macht der Schiri: Er entscheidet, wir sollen mit fünf losschwimmen, danach darf ich sofort ins Wasser. Ich musste mir den LOL schon arg verkneifen, es war gerade schon wieder eine neue Regel erfunden worden. Leider ging insgesamt bei der Mannschaft nun deutlich die Kraft zu Ende und zig-Mal kam es nun vor, dass dem Ballführendem nicht mehr geholfen wurde. Teilweise waren wirklich starke Leistungen einzelner Spieler anzusehen, wie sie sich mühten den Ball zu halten, aber es kam einfach keiner rechtzeitig, um zu helfen. Wenn man kräftemäßig unterlegen ist, dann lässt auch die Kondition schneller nach, das ist nun mal so. Wir verloren 0:11.
(Noch) keine Erfolge, aber hohes Engagement und viel Potenzial!
Einen echten Erfolg konnten wir nicht mitnehmen und Heldengeschichten waren nun auch nicht dabei, außer einem schönen Mannschaftsbild mit lachenden Gesichtern zum Abschluss. Sehr positiv ist dennoch anzumerken, jeder erfühlte seine Aufgabe nach besten Kräften und war sehr willens sein Bestes anzugeben. Nun heißt es, das Gelernte weiter zu entwickeln.