Junge Mannschaft lernt in bärenstarkem Umfeld viel dazu

Die neue Mannschaft entwickelt sich: Trainer Humberto ist trotz Niederlagen zufrieden, denn die Motivation im UWR-Team stimmt.

von Humberto dos Santos

Zunächst beginne ich mit einer Beschreibung der aktuellen Mannschaften in der 2. Bundesliga Süd:
Wiesbaden, Absteiger aus der 1. Liga, führt unangefochten die Liga an.
Karlsruhe ist die zweitbeste Mannschaft, hat aber etwas weniger Wucht in ihrem Spiel.
– Danach kommen in knappem Abstand die Mannschaften Weinheim, Malsch2, Freiburg und Würzburg, die alle etwa gleich stark sind.

Alle diese Mannschaften haben kaum Schwachstellen. Alle haben viele leistungsstarke Spieler, die gegen energischen Widerstand in der Lage sind eine Abwehr auseinander zu nehmen. Ein solch hohes Niveau über 6 Mannschaften hat es vermutlich noch nicht gegeben.

Damit ist die hohe Anforderung an uns auch schon grob beschrieben. Also war am 28. Januar klar: Es müssen Punkte her! Mindesten 3 Punkte, besser 4 oder 6. Wir haben uns zuletzt gut weiterentwickelt und bewahrten den Glauben an unsere Stärken.

Wir eröffneten den Spieltag gegen Malsch2

Sie waren voll besetzt, davon die meisten wirklich bärenstark. Nur Jürgens Susi fiel etwas ab. Wir konnten das Spiel offen gestalten, bis zu einer kleinen Unaufmerksamkeit beim Deckeln: Mist, schon wieder hinten! Bald danach hatten wir einen tollen Angriff, der durch Bodo und Fabi eingeleitet wurde. Malsch geriet ins schwimmen, Janis bekam den Ball und konnte ihn am Torwart über die Kopfseite reindonnern. Wow, 1:1!!

Kurz vor Ende der ersten Hälfte traf ich, beim Versuch einen Malscher wegzudrücken mit dem Fuß am Hals und der Schiri gab Strafwurf. Tobi machte es hervorragend und der Ball fiel neben dem Korb auf den Boden. Um da ranzukommen, zog er sich am Malscher vor. Wiederholung plus 2 Minuten war die Folge. Nun ging ich runter und deckelte. Der Angreifer kam über die Kopfseite und ich erwischte seine Kappe. Um nicht auch noch 2 Minuten zu kriegen ließ ich los, dadurch ging die Anspannung etwas verloren und er konnte am Kopf einlochen. Die 2 Minuten von Tobi nahmen wir über die Pause mit. Ich kam runter und hatte einen Malscher auf dem Tor, da er nicht ganz drauf lag, legte ich meinen linken Arm um ihn, um die Lücke zu schließen. Dieses wurde vom Schiri als Schieben gesehen und es gab wieder Strafwurf. Auf meinen heftigen Protest hin wurde dieser in zwei Minuten umgewandelt. Im gleichen Moment waren die zwei Minuten von Tobi beendet, so dass wir unseren Platz auf der Strafbank tauschten.

Dieses Mal konnten wir in Unterzahl nicht halten und es fiel das 1:3. Kurze Zeit später schob Andi eine Malscherin von unserem Tor, wieder Strafwurf. Tobi machte es sehr gut. Hatte den Ball, verlor ihn wieder. Trieb den Malscher weg und ging ihm nach, nahm ihm den Ball auf dem Weg zur Oberfläche ab. Das war aber aktives Verteidigen und zudem eher über der 2 Metergrenze. Wiederholung und 2 Minuten! Nun ging Klaus ins Wasser, auch er machte es sehr gut, kam an den Ball, konnte ihn aber nicht halten. 1:4. Diesmal überstanden wir die weitere Strafzeit. Wir hatten noch ein paar Chancen auf einen Treffer, unter anderem durch Henning. Unserer Spielfluss war aber nun dahin und so verloren wir 1:6.

Jetzt mussten wir gegen Freiburg punkten

Janis fiel mit Ohrproblemen aus und Tatjana kam ins Spiel. Die ersten 5 bis 10 Minuten liefen hervorragend, wir dominierten das Spiel. Der Ball lief vorne bei Freiburg, wir waren aber zu zögerlich um gefährlich zu werden. Ich dachte schon wow, wir sind in der Liga angekommen. Dann aber drehte Freiburg auf und presste uns hinten rein. Ihre mächtigen Stürmer begannen den Angriff flach und zogen dann hoch. Sie bekamen so direkten Zugriff auf den Torwart und damit kamen wir gar nicht klar. Ich kassierte so 2 Tore. Zur Pause lagen wir nun 0:3 hinten. Nach der Pause blieben die Freiburger dominant und wir konnten wieder zwei Mal ihre korpulenten Spieler nicht abhalten. Wir hatten ein paar gute Annäherungen an das Freiburger Tor, aber von Chancen möchte ich nicht reden. Mit diesem 0:5 sind wir praktisch abgestiegen.

Gegen Karlsruhe gab es nicht zu holen, wir wollten das Spiel aber nutzen, um uns weiter zu entwickeln

Insbesondere der Spielfluss im Mittelfeld musste besser werden. Und tatsächlich lieferten wir unser bestes Spiel ab. Plötzlich kam der Gegner nicht mehr so leicht an den Ball, wir gewannen Zweikämpfe und lieferten einen erbitterten Fight um jeden Ball! Mit dieser Leistung hätten wir womöglich im ersten Spiel gegen Malsch sie in ernste Schwierigkeiten bringen können. Nichts desto trotz konnten sie sich viele Chancen erarbeiten und wir lagen zur Halbzeit 0:3 hinten. Zur Pause wechselten wir nun Caro gegen Tatjana ein. Wir spielten in der zweiten Hälfte offener, was dazu führte, dass ich klassischer Spielweise ein paar Angriffe erfolgreich abwehren durfte. Bis mal wieder einer mich hoch angriff. Dabei drückte ich nach unten und rutsche mit der Schulter rein. Der Angreifer war chancenlos, aber Melli, der Schiri, wertete nur die Schulter und es gab wieder Strafwurf. Tobi machte es wieder klasse. Er war schon ausmanövriert und der Gegner wollte einlochen. Tobi drehte sich aber blitzschnell zurück, griff sich den Ball und entwand es dem Karlsruher. Super gemacht. Wir hatten durchaus auch Chancen für ein Tor, aber wirklich zwingend war keines dabei. Am Ende machten sie dennoch wieder 3 und wir verloren 0:6.

In Anbetracht des letzten Spiels war eine klare Weiterentwicklung zu sehen …und Spaß hat es dennoch gemacht!

Motivation geht auch durch den Magen: Einweihung des neuen Aprés-UWR-Grills Anfang Februar nach dem Training.