Matthias Otten (16.11.2016) – Die Unterwasserrugby-Mannschaft aus Böblingen bringt einen neuen Nationalspieler hervor. In mehreren Nationalmannschaftslehrgängen hatte sich Josua im letzten Jahr für die Europameisterschaft in Sandefjord empfohlen. Am vergangenen Wochenende war es dann endlich soweit.
Der erste Gegner des Turniers wurde zwar von den Spielern und Trainern nicht als schwerster eingeschätzt, doch die Mannschaft der Türkei überraschte bereits im ersten Spiel mit einem guten Zusammenspiel und sehr starken Einzelspielern. Insgesamt konnten die Türken dreimal ins deutsche Tor versenken, der Endstand 0:3. Doch noch war nichts verloren, die anderen Gruppenspiele gegen Finnland (14:0) und Dänemark (3:0) konnten die deutschen Junioren deutlich für sich entscheiden und standen deshalb verdient im Halbfinale. Besonders erfreulich aus Böblinger Sicht, Josua Gummert konnte bereits bei seinem zweiten Nationalmannschaftseinsatz ein Tor erzielen. Im Gespräch nach dem Spiel sagte er: “Dieses Tor widme ich all meinen Mannschaftskameraden aus Böblingen und besonders Bernd, von dem ich mir das Tore schießen ab geschaut habe.”.
Das Halbfinale am Sonntag versprach dann für die Zuschauer im Livestream Unterwasserrugby auf höchstem Niveau. Kolumbiens U21-Nationalmannschaft, welche außer Konkurrenz teilnehmen durfte, ist bekannt für ihr starkes Forechecking und war in den vergangenen Jahren nicht zu schlagen für die deutsche Nationalmannschaft. Zunächst schnürten die Kolumbianer, wie erwartet, die deutsche Verteidigung regelrecht an das deutsche Tor. Doch zunehmend schafften es die deutschen Junioren sich zu befreien, schnelle Konter zu setzen und so nach Strafstoß auch 1:0 in Führung zu gehen. In der zweiten Hälfte drückten die Kolumbianer dann zu Beginn wieder sehr stark am deutschen Tor und konnten so einen Fehler in der Verteidigung geschickt nutzen und zum 1:1 ausgleichen. Dies wollte Josua und seine Mitspieler nicht auf sich sitzen lassen und kämpften sich zurück ins Spiel. Nach einem Angriff am Tor der Kolumbianer wurde konnte Philipp Kreissig dann zum 2:1 Siegtreffer vollstrecken.
Noch am selben Tag sollte dann das Finale, wieder gegen die Türkei stattfinden. Vorgewarnt vom Gruppenspiel stellte sich die deutsche Mannschaft anders ein und schaffte es so viel besser den Angriffen der Türken entgegenzuhalten. Nach 30 Minuten packender Spielzeit stand es 1:1, das Spiel ging also in die Verlängerung und die Entscheidung sollte im „Sudden Death“ fallen. Erholt von der Pause konnten die Türken abermals ihre starke körperliche Überlegenheit einsetzen und nach mehreren Angriffen das 2:1 Siegtor erzielen. Der „Newcomer“ Türkei ist U21-Europameister im Unterwasserrugby und verweist das deutsche Team auf den zweiten Platz. Doch sowohl Trainer als auch Spieler können mit der starken Abwehrleistung und dem erreichten zweiten Platz der Mannschaft zufrieden sein.
Neben dem etablierten Junioren Turnier fand in diesem Jahr auch eine Meisterschaft der Juniorinnen statt. Anika Waidele, die auch beim SV Böblingen trainiert, konnte zusammen mit der deutschen Juniorinnen Mannschaft ebenfalls den Vizemeistertitel erreichen.
Gratulation an Josua Gummert und Anika Waidele, sowie allen Spieler und Spielerinnen zu diesem Erfolg!