Nadine Griebl (30.05.2010) – Kerstin Brendle und Nadine Griebl von der SVB Abteilung Tauchen kommen mit goldener Medaille aus Florenz zurück!
Vom 24. bis 29. Mai fand die Europameisterschaft im Unterwasser-Rugby imsonnigen Florenz statt. Der VDST sandte ein Damen- und Herrenteam, plus Trainerstab, Physiotherapeutin und Sektionsleiter nach Florenz um bei der diesjährigen Europameisterschaft erfolgreich abzuschließen. Sollte sich dieses Jahr die lange Vorbereitung und das intensive Training doch bezahlt machen. Ca. 1,5 Jahre vorher begannen die Vorbereitungen für die Meisterschaft: es wurde auf Kaderlehrgängen zusammengespielt, die Angriffstechnik verfeinert, Spielzüge einstudiert und Spiele analysiert. Man verbrachte seine Wochenenden im Wasser: 15 Stunden Wasserzeit stand auf dem Programm, man fuhr durch halb Deutschland um sich mit seinen Teamkameradinnen zu treffen. Denn jede hatte ein Ziel vor den Augen: Der Pott muss zurück nach Deutschland! Nachdem bei der letzten Europameisterschaft die Norwegerinnen die deutschen Damen auf den 2. Platz setzten war dieses Jahr Revanche angesagt! Mit Kiki und Nadine zwei neue Gesichter in der Nationalmannschaft. Für sie war es die erste Meisterschaft und dementsprechend war die Vorfreude und Spannung groß wie alles ablaufen wird und die Gegner sich präsentieren werden. Am Freitag, den 21. Mai machte sich die komplette deutsche Delegation (insgesamt 37 Leute) auf den Weg nach Florenz. Das Hotel wurde bezogen und die Stadt ein bisschen erkundschaftet. Die nächsten Tage war ein strikter Tagesplan angesagt: Aufstehen, Frühstücken, Training, Pause… und manchmal auch ein bisschen Freizeit. Der strikte Tagesplan mit Dresscode für die komplette Mannschaft wurde jeden Abend von unseren Trainern ausgehängt. Dieses Jahr gab es eine Besonderheit: die komplette Mannschaft wurde von der Firma Aqualung gesponsert. So hatte jeder Trainingsanzug, T-Shirts, Flossen, Maske, Tasche und man konnte im Mannschaftslook auftreten. Am Dienstag ging dann das offizielle Programm des Veranstalters los:
Eröffnungszeremonie mit Einmarschieren ins Bad, Begrüßung der Mannschaften und Fototermin stand auf dem Programm. Das zweite Spiel des Tages bestritten unsere deutschen Herren gegen Tschechien wo wir sie natürlich als Fans unterstützten. Für uns Damen begannen die Spiele erst am Donnerstag, da mit Italien, Norwegen und Deutschland nur drei Mannschaften meldeten. Alle waren schon „heiß“ aufs Spielen: hatte man ja die letzten Tage nur trainiert und noch nicht richtig vollgas gegeben. Aber heute waren die Norwegerinnen dran! Nach Einschwimmprogramm, Ausrüstungskontrolle und Schlachtruf war es dann um 12 Uhr soweit. Der Schiedsrichter gab das Startsignal und das Spiel konnte beginnen. Die Norwegerinnen noch nicht richtig eingespielt, da sie erst am Tag vorher anreisten, konnten souverän mit 4:0 geschlagen werden. Wir waren aber sicher das sie noch nicht alles gezeigt haben. Um 17 Uhr spielten wir dann gegen die Italienerinnen, die mit 22:0 in die Schranken verwiesen wurden. Nach einem anstrengendem Tag ging es zurück ins Hotel. Es wurde zu Abend gegessen, danach setzte sich das Team zusammen um das Spiel gegen Norwegen zu analysieren um am nächsten Tag gestärkt ins Wasser zu gehen. Am nächsten Tag stand die Rückrunde auf dem Programm: um 12 Uhr gegen Norwegen und um 15 Uhr gegen die Italienerinnen. Im zweiten Spiel zeigten sich die Norwegerinnen etwas stärker und foulfreudiger. Das Spiel ging sehr ausgeglichen torlos in die Halbzeit. Nachdem Seitenwechsel drehten die deutschen Damen auf und das 1:0 konnte erzielt werden. Doch wenige Minuten später konnten die Norwegerinnen ausgleichen. Doch die Führung konnte durch einen verwandelten Strafwurf von Deutschland wieder hergestellt werden. Die Norwegerinnen diesmal stärker als am Vortag und so fiel in der 27. Minute der Ausgleich: 2:2. Doch nur kurz danach konnten wir das Siegtor zum 3:2 erzielen, was auch der Endstand blieb. Im zweiten Spiel gegen die sich verzweifelt wehrenden Italienerinnen lautete der Endstand 24:0. Das hieß, das wir als Gruppenerster morgen im Finalspiel noch mal gegen Norwegen ran mussten! Unsere Herren hatten mittlerweile alle Vorrundenspiele gewonnen, besiegten Dänemark im Halbfinale mit 11:0 und standen somit auch im Finale. Es sollte ein „Doppelfinale“ werden: denn bei den Damen und Herren standen sich jeweils Deutschland und Norwegen gegenüber. Samstag, 29. Mai 2010: Finaltag! Mit etwas Nervosität fuhr man um 10 Uhr zum Bad. Nach einer kurzen Pause war das gewohnte Programm angesagt: Umziehen, Einschwimmen, Schlachtruf und dann konnte es endlich losgehen: um 12 Uhr dann das Startsignal! Das Spiel verlief relativ ausgeglichen mit Chancen auf beiden Seiten und so ging es torlos in die Halbzeit. Auch in der 2. Halbzeit konnte sich kein Team wirklich Vorteile verschaffen. Dann der Schock in der 20. Minute: mit einem Konter konnten die Norwegerinnen das 0:1 erzielen. Jetzt waren die deutschen Damen wach und es ging um alles oder nichts! In der 24. Minute konnte dann durch ein stürmisches Angreifen der Ausgleich erzielt werden. Ein wenig Erleichterung im deutschen Team aber das Spiel war noch nicht zu Ende und es hieß: weiterkämpfen! Nur wenige Sekunden später fiel dann der Siegtreffer für Deutschland! Das 2:1 konnte auch bis zum Schlusspfiff gehalten werden und so war das Ziel erreicht: Der Pott war zurück in Deutschland! Doch lange konnte nicht gefeiert werden denn das deutsche Herrenteam war an der Reihe die Norweger in die Schranken zu weisen und nach 21 titellosen Jahren einen Titel zu gewinnen. Von Beginn an konnten die deutschen Herren das Spiel kontrollieren: in der 12. und 25. Minute fielen dann die Siegtreffer. Ein Meilenstein in der deutschen Unterwasser-Rugby Geschichte war somit gesetzt: Deutschland ist Doppeleuropameister!